Was ist gemeinschaftliches Wohnen?

Gemeinschaftliche Wohnprojekte sind so vielfältig wie ihre Bewohner*innen selbst.
Beliebte Wohnformen sind Mehrgenerationenhäuser, Genossenschaftsprojekte, Seniorenwohnen oder inklusive Wohnprojekte.
Verbindend ist der Wunsch nach sozialer Teilhabe mit regelmäßigen nachbarschaftlichen Kontakten und der Bereitschaft, sich gegenseitig bei Bedarf zu unterstützen.

Für viele Menschen bietet gemeinschaftliches Wohnen eine reale Möglichkeit, in einer unterstützenden Gemeinschaft zu leben. Doch um langfristig Freude an dieser Wohnform zu haben, sollte man einige wichtige Aspekte berücksichtigen und sich kritisch mit den eigenen Erwartungen auseinandersetzen.

Soziale Kontakte

Je nach präferierter Wohnform können regelmäßige Treffen und gemeinsame Aktivitäten auf dem Plan stehen. In einer Zeit, in der Einsamkeit durch viele Altersgruppen hinweg ein Thema ist, bietet gemeinschaftliches Wohnen die Möglichkeit, in einem Umfeld mit Sozialkontakten zu leben. Direkte Ansprechpartner*innen im Umfeld und Hilfe in Notfällen bieten ein soziales Netz, dass dafür sorgt, dass man sich in seinem Wohnraum sicher und geborgen fühlt.

Gegenseitige Unterstützung und gute Nachbarschaft

Das Wohnen in einem gemeinschaftlichen Wohnprojekt bedeutet auch gegenseitige Hilfe im Alltag. Ob bei der Kinderbetreuung, beim Einkaufen oder bei Gartenarbeit – in einer Gemeinschaft sollte gegenseitige Unterstützung selbstverständlich sein.

Nachhaltigkeit

Gemeinschaftliches Wohnen ermöglicht eine effizientere Nutzung von Wohnraum und Ressourcen. Zahlreiche Dinge in einem Haushalt können gemeinsam genutzt werden. Außerdem legen viele Projekte Wert auf nachhaltige Bauweise, Innenentwicklung und einen bewussten Umgang mit Ressourcen.

Kostenersparnisse

Durch gemeinschaftliche Wohnprojekte entstehen sichere Wohnorte mit stabilen Preisen. Zudem können Kosten reduziert werden, indem Räume gemeinschaftlich genutzt werden und dadurch die individuelle Wohnfläche kleiner wird, weniger Nebenkosten entstehen oder darüberhinausgehende Gemeinschaftsprojekte (wie z.B. Carsharing) die Ausgaben für die einzelnen Bewohner:innen minimieren.

Lebensqualität und Selbstbestimmung

Bewohner:innen gestalten ihr Lebensumfeld aktiv mit, sie entscheiden demokratisch über die Fragen des Zusammenlebens oder die Nutzung der Flächen. Dies fördert eine Wohnumgebung, die an die Bedürfnisse der Gruppe angepasst ist. Das Miteinander verschiedener Generationen und Lebensstile schafft ein lebendiges Umfeld, in dem man untereinander von den Erfahrungen und Fähigkeiten der anderen profitieren kann.


Finanzielle Aspekte und Absicherung

Im Wohn- und Lebenskonzept sollte eindrücklich vereinbart werden, wie im Fall eines eintretenden Pflegefalls in einer Person umgegangen wird. Auch Fragen, was passiert, wenn jemand aus der Gruppe auszieht oder in finanzielle Schwierigkeiten gerät, müssen geklärt werden.


Kommunikation und Konfliktfähigkeit

Ebenso sollte die Bereitschaft, aktiv Probleme anzusprechen und gemeinsam eine Lösung zu finden, vorhanden sein. Gemeinschaftliches Wohnen setzt immer ein gutes Maß an Kompromissbereitschaft voraus.


Privatsphäre und Rückzugsorte

Menschen brauchen Raum, um sich zurückziehen zu können, manche mehr und manche weniger. Überlegen Sie, wie wichtig Ihnen persönliche Rückzugsorte sind und ob das Projekt dies ermöglicht.


Aufgabenverteilung und Verantwortlichkeit

Alltagsaufgaben müssen fair verteilt werden. Machen Sie sich vorab Gedanken, welche Aufgaben anfallen könnten und klären Sie, wie die Verteilung aussehen und wie mit Ausfällen umgegangen werden kann (Krankheit, Urlaub etc.).


Gemeinsame Werte und Ziele

Gemeinschaftliches Wohnen setzt Offenheit und Toleranz voraus. Sich über gemeinsame Werte und Ziele im Klaren zu sein, ist für ein funktionierendes Zusammenleben essenziell. Machen Sie sich klar, ob die Werte innerhalb der Gruppe zu Ihren eigenen passen.

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